Im Jahr 2015 das Fitzwilliam-Museum in Cambridge zeigte zwei kleine Bronzeskulpturen von Männer, die auf Panthern reiten. Sie werden dem Renaissance-Künstler Michelangelo zugeschrieben. Die Skulpturen sorgten seinerzeit für große Diskussionen und Interesse. Auch das Museum in Neustrelitz hat einen eigenen Panther-Reiter, oder besser gesagt Reiterinnen. Die Skulptur befindet sich seit 1980 in unserer Sammlung. Leider ist uns der Autor nicht bekannt, nur der Titel und die Tatsache, dass sie als Übernahme von Rat der Stadt Neustrelitz an das Museum kam, ist im Inventurbuch vermerkt.
Das Motiv eines menschlichen Reiters auf diesem gefährlichen Raubtier aus der Familie der Katzen war in der Kunst ziemlich verbreitet. In diesem Fall wurde der griechische Kult des Dionysos (Gott der Fruchtbarkeit, der wilden Natur und des Wein) als Vorbild herangezogen, da in seiner Ikonographie der Panther als Begleiter auftaucht. Das Motiv des Pantherreiters hatte im Altertum auch eine astrologische Bedeutung. Die Göttin der Schrift, der Buchhaltung und des Bauwesens in der ägyptischen Mythologie – Seschet – wurde als eine Frau in der Haut eines Panthers dargestellt.
Leider hat die Skulptur den Test der Zeit nicht unversehrt überstanden. Der Panther ist seines Schwanzes beraubt, und die auf ihm sitzende Frau, die in ihrer Darstellung eine griechische Bachantin ist, hat einen verletzen Arm und Fuß.