Turmgeschichte
Die Einweihung wurde am 23.06.1907 unter großer Beteiligung der Kriegervereine des Kreises Swinemünde und einer großer Zahl von Kurgästen der umliegenden Bäder durchgeführt. Auch die eingeladene Studentenschaft aus Greifswald nahm an der Einweihungsfeier teil. Die Festrede hielt Realgymnasialdirektor Paul Lehmann aus Stettin, Kurddirektor V. v. Bismarck erläuterte die Geschichte der Bismarckwarte und Frau Emmy Mahlster aus Saarbrücken trug einen "Gruß aus der Westmark" vor. Der Maler Franz von Lenbach spendete zur Einweihung 14 Bismarckbilder (vor 1913 noch einmal weitere 32 Bilder) für die Gedenkhalle.
Die Bismarck-Warte wurde in den ersten Jahren jährlich von 12.000 - 17.000 Besuchern bestiegen. Bei gutem Wetter hatte der Besucher eine Aussicht bis Rügen (ca. 60 km) und Stettin (ca. 70 km).
Am 21.08.1908 stürzte sich die Professorengattin Spitzer, geb. Wolff aus Sternberg/Mähren während ihrer Hochzeitsreise von der oberen Plattform.
Ende Juli 1909 wurde ein 3,50 m großes, bronzenes Bismarck-Standbild, ein Modell des Wiesbadener Bismarck-Denkmals, von Bildhauer Prof. Ernst Herter aus Charlottenburg gespendet. Über dem Standbild wurde auf der Wand im Halbbogen der Bismarck-Ausspruch „Wir Deutsche fürchten Gott, aber sonst nichts in der Welt“ angebracht. Die Einrichtung der Gedenkhalle inklusive der bunten Fenster hatte einen Wert von 1.635,80 Mark und wurde durch eine Sondersammlung des Kurdirektors finanziert.
Im Jahr 1913 betrug der Eintrittspreis 20 Pfennig. Um 1930 betrug der Eintrittspreis 30 Reichspfennig.
Vor 1935 wurde das Bismarck-Wappen durch ein Eisernes Kreuz ausgetauscht.
Die Bismarckwarte wurde am 01.05.1946 von einem Kommando der Sowjetarmee aus militärischen Gründen (Installation von Flak-Geschützen auf dem Turm) gesprengt.
Der Bau eines neuen, 45 m hohen Aussichtsturmes war im Jahr 2003 auf dem Präsidentenberg geplant. Der Turm soll sich in der Höhe an der ehemaligen Bismarckwarte orientieren. Geplant wurde dieser nie realisierte Turmbau mit Panoramacafé von Carsten Schiela und Ingenieur Hans-Jürgen Dassow.
Im Juni 2017 waren noch Fundamentreste der Bismarckwarte zu erkennen. https://www.bismarcktuerme.net/seebad-heringsdorf (abgerufen am 30. Januar 2022)