Weißes Gold oder auch Porzellan genannt, ist ein gebranntes keramisches Material, welches seinen Ursprung im alten China hat. Schon ab dem 7. Jahrhundert entstanden dort Handwerkstraditionen zur Verarbeitung des weißen Materials. Porzellan-Produkte gibt es in verschiedenen Formen, Größen und mit unterschiedlichen farblich-künstlerischen Verzierungen. Ebenfalls variierte auch der Verwendungszweck. Ab dem 13. Jahrhundert fand das weiße Gold seinen Weg nach Europa. Nicht nur die Formen zeugen von einer kunstvollen Meisterschaft, sondern auch die Verzierungen und verschiedenen Motive bedurften durchaus Geschick und eine filigrane Verarbeitung.
Die Tasse sowie die Vase zählen zu Exportporzellan, welches zur Qing-Dynastie in der Porzellan-Hauptstadt Jingdezhen gefertigt und zum Export über den Hafen von Nanjing nach Europa verschifft wurde. Zu diesem besonderen Porzellan zählt auch die Vase mit Kampfszenen. Die balusterförmige Vase wurde mit einem bunten Emailliendekor auf beigem Craquelé verziert. Mythologische oder historische Motive einer chinesischen Schlacht sowie als Relief am Flaschenhals angebrachte Wächterhunde und Drachen - welche Schutz und Verheißung symbolisieren - zeugen von einer Herstellung zu Exportzwecken. Eine Prägung an der Unterseite verweist zwar auf die Fertigung in China, gibt jedoch keine konkreten Hinweise auf den Fertigungszeitraum. Ähnlich gestaltete Vasen deuten auf einen Produktionszeitraum gegen Ende der Qing-Dynastie (1644-1912) in Nanjing hin. Die Vase wurde wahrscheinlich zu Prestige- oder Dekorzwecken nach dem Export in Europa genutzt. Die Tasse wurde ebenfalls im 19. Jahrhundert gefertigt. Das farbfrohe traditionelle Dekor stilisiert die Tasse als Erzeugnis chinesischer Herkunft, jedoch verweist die Form mit dem Henkel auf einen Gebrauch in Europa.
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