Brief Fritz Reuters an seinen Onkel Ernst Friedrich Reuter, verfasst am 15. Februar in Treptow an der Tollense. Fritz Reuter eigenhändig. 1 Bogen 27,8 x 44,3 cm, alle vier Bogenseiten beschrieben.
Ernst Friedrich Reuter (1783-1852) war ein Bruder des Stavenhagener Bürgermeisters Georg Johann Reuter (1776-1845). Von 1812 bis 1845 war er Pastor in Jabel. Nach seiner Pensionierung ließ er sich zusammen mit seiner Frau und seinen beiden unverehelichten Töchtern in Stavenhagen nieder. Ihre letzte Ruhestätte fand die Familie auf dem Friedhof in Stavenhagen.
Aus der Festungshaft entlassen, ließ sich Fritz Reuter im November 1840 in Heidelberg einschreiben und besuchte anfangs regelmäßig die Vorlesungen. Bald aber fühlte er sich den Anforderungen des Studiums nicht mehr gewachsen. Der Vater sah keine andere Möglichkeit mehr, als ihn Mitte 1841 abholen zu lassen und nach Jabel zu seinem Bruder zu schicken. Die glückliche Familienatmosphäre, die Reuter bei seinem Onkel fand, wirkte lindernd auf seine Gesundheit und seine psychische Verfassung. Der verständnisvoll und sanft lenkende Ernst Reuter half Fritz, dem Vater gegenüber den Wunsch durchzusetzen, den Beruf des Landwirts zu ergreifen.
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