Trinkgefäße sind ein fester Bestandteil unseres Lebens. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich verschiedene Arten von ihnen entwickelt. Sie unterscheiden sich durch ihr Aussehen, ihren Verwendungszweck und das Material, aus dem sie hergestellt sind. Diesmal präsentieren wir Ihnen einige Exponate zu Gefäßen für die häufigste Tätigkeit, die wir alle ausüben - das Trinken.
Unsere Kollektion umfasst eine breite Palette von Trinkgefäßen: Krüge, Tassen, Gläser, Kelche, Pokale, Becher, Schalen, Kannen.
Starten wir unseren kurzen Rundgang durch die Trinkgefäße des Museums mit einem Zinnbecher. Viele Haushaltsgegenstände, Gefäße, Tuben, Dosen und Figuren wurden ganz aus Zinn hergestellt, entsprechend der einfacheren Verarbeitungstechnik der damaligen Zeit. In der Zwischenzeit ist dieses relativ wertvolle Material jedoch meist durch billigere Äquivalente ersetzt worden. Der vorliegende Becher wurde 1976 von unserem Museum erworben. Am Boden befindet sich ein Stempel mit der Aufschrift: F. BOCKAMNN TÜBINGEN. Der Becher ist massiv und 10 cm hoch. Auf der Außenseite befindet sich ein Wappenschild und eine schöne Darstellung der Burg, die über der Stadt thront.
Als nächstes stellen wir einige der wertvollsten Tassen aus unserer Sammlung vor. Beide sind etwas Besonderes, da sie eine Ansicht des Neustrelitzer Residenzschlosses zeigen.
Die erste ist eine wunderschön bemalte Teetasse, die den Blick auf den Schloss und Nebengebäuden vom Tierpark aus zeigt. Sie können auch das Wirtschaftsgebäude sehen. Er wurde in der Porzellan-Manufaktur F. A. Schumann hergestellt, wie die Marke auf der Unterseite der Tasse beweist. Das Unternehmen war zwischen 1827 und 1889 in Berlin tätig. Eine schöne, farbenfrohe Darstellung des Schlosses aus dem 19. Jahrhundert wurde auf das Porzellan gemalt. Die kunstvoll ausgeführte Inschrift unter dem Gemälde verkündet: Schloss zu Neustrelitz.
Die zweite Tasse mit Unterschale ist noch schöner. Die Tasse wurde in einer der berühmtesten funktionalen Porzellanmanufakturen der Welt hergestellt, der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin, die 1763 von Friedrich dem Großen, König von Preußen, gegründet wurde und noch heute besteht. Sie wurde um 1875 fertiggestellt und ist teilweise vergoldet, vor allem in der Innenseite. Das Bild zeigt auch eine Ansicht des Schlosses von der Seite des Tierparks. Diese Darstellung ist viel anschaulicher, da wir Menschen sehen können, die stattlich gehen.
Das nächste Objekt ist der Glaspokal des „Radf. Club All Heil“. Dieser Radsportverein wurde 1894 in Neustrelitz gegründet, wie das auf der Außenseite des Deckels geprägte Wappen zeigt. Gegen Ende des 19. Jh. Erlebte der Radsport in Deutschland einen regelrechten Boom.
Das Glaspokal ist 24 cm hoch und hat eine interessante Verzierung. Im Stiel des Glases befinden sich 8 rautenförmige Punkte, die durch den Hohlraum im Glas entstehen und den 9 punkt umgeben. Dieser Glaspokal war ein Geschenk für eines der Mitglieder der Verein. Die Inschrift lautet: Unserm lieben Kameraden Ernst Langer in Anerkennung seiner Verdienste im Radfahrer-Club von 1894. 7.10.1924.
Schließlich ein prächtiger und einzigartiger Pokal. Ein 22 Zentimeter großes Wunderwerk der Glasschleifkunst, in herrlichen Rubinrot-Tönen. Das Schleifen von Glas ist eine traditionelle Methode, mit der sich fast künstlerische Effekte erzielen lassen. Das ist auch hier der Fall. Der Blick auf Neustrelitz vom Zierker See aus ist sehr genau und wirklich schön wiedergegeben worden. Wir können solche Details wie Windmühlen, Schiffe auf dem See oder Luisentempel sehen. Dieser Glaspokal ist ein Beispiel für die beste Handwerkskunst im Glasdesign.
• Zinnbecher
Hergestellt: F. Bockmann Tübingen, 10 cm hoch
Seit 1976 in der Sammlung, Kauf.
• Tasse mit Ansicht des Neustrelitzer Residenzschlosses und Unterschale
Hergestellt: Königliche Porzellanmanufaktur Berlin (1763-heute).
Circa 1875. Porzellan, farbige Aufglasurmalerei, innen teilvergoldet, Schenkung 2016.
• Tasse mit Unterschale. Ansicht der Neustrelitzer Schloss
Hergestellt: Manufaktur Friedrich Adolph Schumann in Berlin.
19 Jh. Porzellan, farbige Aufglasurmalerei.
• Glaspokal des „Radf. Club All Heil“,
Neustrelitz 1894. Kamerad Ernst Langer zur Anerkennung, 1924, Farbloses Glas, graviert, Schenkung 2018
• Pokal mit Ansicht von Neustrelitz
Farblose Glas mit Rubin-Überfang, Übernahme: KWA, 19/20 Jh.
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