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Hans Düwel (1891-1973)

Hans Düwel wurde am 01.03.1891 als Sohn des Arbeiters Johann Düwel und seiner Frau Sophie in Rostock geboren. Durch seinen Fleiß und sein außerordentliches und sehr vielseitiges Talent konnte er 1909 das Abitur am Realgymnasium Rostock ablegen. Daraufhin studierte er an den Universitäten Rostock und München Germanistik, Philosophie und Romanistik, 1914 musste er jedoch sein Studium aufgrund des 1.Weltkriegs unterbrechen. In einem Füselierregiment, welches nach der preußischen Heeresreform eine Eliteeinheit war, diente er der wilhelminischen Armee, wobei er das Militär 1918 nach Ende des Krieges mit dem Dienstgrad des Leutnants wieder verließ.
1919 setzte er dann sein Studium an der Universität Rostock fort. So promovierte er im gleichen Jahr mit der Dissertation „Der Entwicklungsgedanke in Sören Kierkegaards ‚Entweder – Oder’ und in Hendrik Ibsens ‚Komödie der Liebe’“ zum Doktor der Philosophie an der Universität Rostock. Die wissenschaftliche Staatsprüfung für das Lehramt an höheren Schulen und die Pädagogische Staatsprüfung für Turn- und Sportleiter absolvierte er dann in den Jahren 1921 und 1922 bevor Dr. Düwel bis 1930 als Studienassessor und Studienrat an der Staatlichen Aufbauschule in Neukloster in der Nähe von Wismar tätig war. 1930 wurde er dann zum Oberstudienrat an der Oberrealschule in Rostock ernannt. 1939 musste Hans Düwel auch am 2. Weltkrieg teilnehmen, da er durch die Wehrmacht eingezogen wurde. So war er bis 1945 mit dem Dienstgrad eines Majors in einem Flak-Regiment an der Westfront tätig und gelangte zum Ende des Krieges in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er aber bereits 1946 wieder entlassen wurde. Daraufhin war Düwel an der Goetheschule in Rostock als Fachlehrer für Deutsch und Sport tätig. Zusätzlich zu seiner Arbeit als Pädagoge überzeugte er durch wissenschaftliche Veröffentlichungen. Darüber hinaus arbeitete er als Dozent an der Rostocker Volkshochschule und der Volksbibliothekarsschule. Er bewährte sich als eine große Persönlichkeit und als eine tragende Säule beim Aufbau des Germanistischen Instituts der Universität Rostock.
Während dieser Zeit widmete sich Dr. Düwel weiterhin der germanistischen Forschung und er habilitierte als wissenschaftlicher Oberassistent an der Universität Rostock mit der Arbeit "Die Bedeutung der Ironie und Parodie in der Struktur von Thomas Manns Roman 'Der Erwählte'". Des Weiteren wurden innerhalb dieses Zeitraumes auch drei Artikel in der „Wissenschaftlichen Zeitung“ der Universität Rostock von ihm veröffentlicht. So wurde er 1955 zum Dozenten für deutsche Sprache und Literatur ernannt und durch seine Lehrtätigkeit und seine ausgezeichnete Arbeit als Hochschullehrer erlangte er höchste Anerkennung bei seinen Kollegen und natürlich auch bei den Studenten. Als zahlreiche qualifizierte Fachkräfte fehlten, übernahm Düwel mit seinen umfassenden Kenntnissen beinahe alle wichtigen Lehrveranstaltungen am Germanistischen Institut. So hielt er Vorlesungen, Übungen und Seminare zur Sprachwissenschaft, Sprachgeschichte und außerdem zur historischen Grammatik sowie zur Stilistik und der deutschen Sprache der Gegenwart. Durch seinen Ehrgeiz und durch seinen Fleiß hielt er Lehrveranstaltungen in der Literaturwissenschaft zur deutschen Klassik und Aufklärung und zusätzlich zur deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts. Bereits vor seiner Berufung zum Professor mit dem Lehrauftrag für Deutsche Sprache und Literatur 1958 widmete er sich seinem Spezialgebiet, der Theaterwissenschaft, welche er mit Veranstaltungen zur Geschichte des antiken und europäischen Theaters aber auch insbesondere des deutschen Theaters vertrat. Zusätzlich zu seinem Wirken als Hochschullehrer arbeitete Hans Düwel auch außerhalb der Universität in der Kommission für Kulturelle Massenarbeit als Stadtverordneter für die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung der Hansestadt Rostock.
1960, im Alter von 69 Jahren, wurde er dann emeritiert und ging in den Ruhestand, er konnte jedoch sehr zufrieden auf seine langjährige und sehr erfolgreiche Lehrtätigkeit zurückblicken. In dieser Zeit gelang es ihm viele junge Studenten zu fördern und sie als Wissenschaftler heranzuziehen, die ihn bis zu seinem Tode und darüber hinaus als Persönlichkeit und vorbildlichen Hochprofessor verehrten und schätzten. Hans Düwel starb am 16.11.1973 im Alter von 82 Jahren in seinem Geburtsort und Ort seines Schaffens, der Hansestadt Rostock.

(Eintrag von "Hans Düwel" im Catalogus Professorum Rostochiensium, abgerufen am 16.03.2023)

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Gezeichnet Hans Düwel (1891-1973)
[Person-Körperschaft-Bezug] Fritz Reuter (1810-1874) ()